Wittstock – Die Visionen zur Gestaltung der letzten großen Schandflecken in der Kernstadt Wittstock haben den Teilnehmern des 1. Bürgerforums zur Stadtentwicklung und Landesgartenschau 2019 auf Anhieb gefallen. Das haben
die Besucher, die am Donnerstag in die Aula des Wittstocker Gymnasiums kamen, betont. Die Erklärung von Bürgermeister Jörg Gehrmann, dass das Stadtentwicklungskonzept schon mit „Schaugarten ländlicher Raum“ untertitelt
war, bevor es eine Entscheidung für die Bewerbung um die Landesgartenschau gegeben hatte, wurde ihm nach der ausgereiften Konzeptvorstellung sofort
abgenommen. Diese hatte sich auf die Entwicklung der Schwerpunktgebiete
vom ehemaligen Bahnbetriebswerk Wittstock und das Bahnhofsumfeld, das Zentrum mit dem Stadtmauerwall sowie die ehemalige Wegnerschen Tuchfabrik
am Walter-Schulz-Platz konzentriert. In der Präsentation gezeigt, wie das Fabrikgelände ohne Ruinen aussehen könnte. Sowohl der frühere Bürgermeister
Lutz Scheidemann als auch anschließend CDU-Landtagsabgeordneter Jan Redmann haben darauf hingewiesen, solche schwierigen Brachen nicht alleine für eine Landesgartenschau aufwändig und absehbar teuer umzuwandeln.
Es müsse vorher ein Konzept für die spätere gewerbliche Nutzung geben. Redmann sprach auch für die einzubeziehenden Ortsteile: „Wir sollten einen Ideenwettbewerb für die Ortsteile mit Vorschlägen und Terminsetzung starten.“
Diese Forderungen stießen bei Bürgermeister Jörg Gehrmann auf offene Ohren: „Wir fassen große Objekte nur an, wenn eine sichere Verwendung dieser Immobilie auch unter allen wirtschaftlichen Aspekten gewährleistet ist.“ Außerdem spiele es bei diesen zwei Immobilien weniger eine Rolle, ob Wittstock die Laga 2019 ausrichtet. Bei der Stadtentwicklung führe kein Weg an diesen beiden unansehnlichen Grundstücken vorbei, ohne genau darauf zu schauen und zu verändern. Über einen Ideenwettbewerb der Ortsteile werde noch zu beraten sein. Bei der Vorstellung der beabsichtigten Gartenschaugrenzen, die durch Zäune abgeschottet und durch kontrollierte Eingänge nur mit Eintrittskarte erreicht werden können, meldeten sich mehrere Zuhörer mit wertvollen Hinweisen. Eine junge Mutter fragte, wie Kernstadtbewohnern weiterhin der gewohnte Zugang zum Stadtwall ermöglicht wird, ohne jeden Tag dafür Eintritt bezahlen zu müssen.
Vertretern aus den Ortsteilen war aufgefallen, dass sich alle baulichen und gestalterischen Projekte zur Stadtentwicklung allein auf die Kernstadt konzentrieren.
Sie wollen jedoch beteiligt werden – auch für eine Laga 2019.