10.09.2015, 14:12 Uhr | Dosse Express 5.9.2015 / Thomas Bein

Ortstermin mitten auf der Dorfstraße in Halenbeck
Bürger fordern Beseitigung des schlechten Straßenzustandes

Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Jan Redmann hatte sich vor wenigen Tagen in Halenbeck angeschaut, was die Bewohner so ärgert - und das nicht nur in
Halenbeck, sondern auch in den anderen Dörfern entlang der Landesstraßen 154 und 155. „Diese Straße hier trägt doch noch die Signatur E.H.“, machte einer der Einwohner der Gemeinde Halenbeck-Rohlsdorf, die zur Bürgersprechstunde
gekommen waren, seinem Ärger Luft. Mit E.H. meinte er die Ära Erich Honecker. „Die haben hier zu tiefsten Ostzeiten die Straße mal geteert und das war’s.“ In der Tat gucken die alten Feldsteine an vielen Stellen durch die hauchdünne Deckschicht. Bürgermeisterin Astrid Eckard wollte von Jan Redmann wissen, wie man nun vorgehen müsse, damit das Land endlich die Straße grundhaft erneuere. „Wir beteiligen uns am Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft’ und haben so schlechte Ortsdurchfahrten“, sagte sie und die Einwohner pflichteten ihr bei. In Häusern, die dicht an der Straße stehen, klirren beim Vorbeifahren großer Lkw die Gläser im Schrank. Wenn’s im Winter mal etwas mehr schneit, ist es bei der buckeligen Oberfläche schlichtweg nicht möglich, den Schnee komplett von der Straße zu räumen und Ortskundige nehmen schon mal gerne die Parallelstraße,
um die eigentliche Ortsdurchfahrt zu vermeiden. „Da ist ja jede Kreisstraße
besser“, hieß es in der Runde. „Dabei war diese Straße hier mal die Hauptverbindung von Pritzwalk nach Malchow“, machte ein Einwohner auf die einstige Bedeutung der L 154 aufmerksam. Die L 154 und die L 155 gehören
zum sogenannten grünen Netz der Landesstraßen und sind damit für das Land
von nachrangiger Bedeutung, erklärte Jan Redmann. Für solche Straßen stelle das Land zu wenig Geld zur Verfügung.
Den Ärger der Einwohner kann er verstehen, kennt er derartigen Protest doch
schon aus Schweinrich (Stadt Wittstock), wo nach intensivem Bürgerprotest im Herbst endlich der Straßenbau beginnt soll, so der CDU Politiker. Doch den Halenbeckern machte Redmann keine Hoffnungen, dass es aus Potsdam
dieses oder nächstes Jahr noch ein positives Signal für den Ausbau ihrer Ortsdurchfahrten gibt. Dies hatte ihm die Landesregierung auf seine Anfrage hin mitgeteilt. Der Antrag der CDU-Fraktion, schon in diesem Jahr mehr Geld in die Landesstraßen zu investieren, sei im Landtag von SPD und Linke abgelehnt worden. Ziel müsse es sein, dass das erforderliche Geld in den Doppelhaushalt
2017/18 eingestellt werde. Allerdings ist Halenbeck von Potsdam weit weg, weswegen die Einwohner sich in der Landeshauptstadt einen gewissen
Namen erarbeiten müssten, bekräftigte der CDU Landespolitiker. „Sie
dürfen mit ihrem Protest nicht locker lassen“, riet er ihnen. „Letztlich hilft da wohl
nur noch eine Petition, dann muss sich das Ministerium mit der Problematik befassen“, so seine Auffassung. Die Einwohner von Halenbeck kamen gleich auf offener Straße überein, dass sie in Kürze eine „Arbeitsgruppe Petition“ gründen werden.